17.01.2024

Warten auf Entscheidungen

Das ist ein mentaler Prozess, der Geduld erfordert. Emotional geht er den Menschen nahe. Warten ist nicht die Absicht, wenn es um entscheidend essentielle Lebensdinge geht. Da möchte man zeitnah wissen, woran man ist. Unklarheit zerrt am Gemüt. Langes Warten verstärkt den Zustand. Leider ist in dieser globalen Lebenswelt das Warten eine Auffälligkeit. Es wird von Positiven ausgegangen, aber es kommt eben auch anders. Ist die Lebenswelt zu kompliziert, zu teuer und zu überreguliert, dann werden Entscheidungen auf die lange Bank geschoben. Die Ungewissheit des Ausgangs bleibt bei den Menschen. Das ist kein schönes Erlebnis. Das Glück lässt auf sich warten, das Pech kommt umso öfters. Leider nichts gewonnen, leider ist kein Geld da, leider sind keine Mittel vorhanden, leider zahlen wir das nicht, leider, leider… Damit werden die Menschen konfrontiert. Sie müssen hoffen, auf Entscheidungen warten und diese hinnehmen. Aber das ist nicht so! Was unberechtigt entscheiden wurde ist mit Einreden zu belegen. Damit müssen die Menschen umgehen und ihre Argumente und Beweise liefern. Das macht diese Lebenswelt kompliziert, unverständlich und ungewiss, was auf die Menschen zukommt. Ohne Anträge läuft hier wenig. Diese Flut zu bearbeiten verbraucht viel Zeit. Das heißt für die Menschen: warten und geduldig sein und sich davon überraschen lassen, was in ihren Fällen entschieden wurde. Schön, wenn man damit zufrieden ist. Wer kommt mit der Verwaltungsbürokratie dieser Lebenswelt noch klar? Statt Vereinfachung wird der Kurs der Komplexität weiter gefahren. Es geht wohl nicht mehr anders, weil das Verwalten der Prozesse das so bestimmt. So müssen die Menschen die vielen Bedingungen erfüllen und dann noch warten können.