10.08.2021

Lernweg zum Reiten

Dynamik wird nicht durch starre Reithaltung erreicht. Dazu muss man sich agil auf dem Pferd verhalten, die Bewegungen des Pferdes aufnehmen, den Körper schwungvoll zum Pferd bewegen und die Verhaltensweisen des Pferdes darin aufnehmen. Hierbei wirken Dynamik und Agilität harmonisch zusammen. Das lernt man so nicht im Reitunterricht, bei dem es um eine nahezu starre Reithaltung geht, in der man auf dem Pferd sitzen muss und bei der die Hacken das Pferd fortwährend antreiben. Dynamik löst diese schematische Reithaltung auf. Es werden Schultern, Arme und Beine mit den wechselnden Pferdebewegungen harmonisiert, agil in der Kommunikation als Reithilfen eingesetzt und mit den Gefühlen synchronisiert. Das kann Reitunterricht so nicht vermitteln, wie der Mensch das Reiten auf dem Pferd erlebt. Es ist das subjektive Reitempfinden, das den Bewegungsablauf bestimmt und weniger die starr eingetakteten Verhaltensweisen. Alle Menschen sollen beim Reiten das gleiche Verhalten lernen. Aber alle Menschen sind darin nicht gleich. Berücksichtigt man das bei der Reitausbildung, dann lässt sich die schematische Reitweise dynamischer und persönlicher in Bezug auf das Fühlen des Pferdes und Reitens gestalten. Ich halte wenig von starren Regeln beim Lernen. Stattdessen gebe ich Mensch und Pferd den Raum, sich agil zu verständigen und dynamisch miteinander zu agieren. Darin besteht für mich das Grundprinzip des Reitens im kommunikativen Austausch der Gefühle! So vermittle ich beim Trainieren und Lernen in der Reitausbildung mit „Fühle die Pferde“. Der Lernweg ist hier anders, um den persönlichen Stil im Reiten zu entwickeln. Dazu ist das Training auch Unterricht, wie man dynamischer Reiten lernt.