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21.04.2021
Dosierung der Reithilfen
Je weniger energisch man auf das Pferdeverhalten einwirken muss, desto besser und feiner ist das Reitgefühl. Die Ausprägung der Sensitivität wird dabei deutlich. Pferde im Takt der Bewegungen permanent mit den Hacken nach vorne treiben und die Zügel streng einsetzen, das ist doch nicht die feine Art zu reiten. Und dann verhalten sich die Pferde noch obendrein unwillig und folgen nur zögerlich und widerwillig den Anweisungen. Das kann man sich doch denken, wieso das so ist. Wie ich auf Pferde einwirke, so ist das Gefühl der Pferde, wie man mit ihnen umgeht. Normal ist eine Wechselwirkung zwischen mehr und weniger Einwirkungen. Das halten die Pferde geduldig aus. Zu viele Einwirkungen sind dagegen die Auslöser eines vermehrt disharmonischen Reitverhaltens. Diesen Zustand durch mehr feinere Verhaltenseinwirkungen auszugleichen ist eine reine Trainingsangelegenheit in der Einstellung und Umstellung im Reiten. Die Leichtigkeit erfordert die Freiwilligkeit des Pferdes in der Annahme und Akzeptanz der fein gegebenen Reithilfen. Fein bedeutet für mich gefühlvoll, weich, sanft, klar und konsequent verständlich für das Pferdeverständnis wirkend. Diese Aussage ist sehr subjektiv auf das Verständnis der Menschen bezogen. Hier liegen die Empfindungen in einer Bandbreite auseinander. Deshalb ist Training ganz besonders darauf aus, genau die Ebene anzusprechen, auf der sich das Feingefühl für das Reiten befindet. Das ist die Aufgabe des Trainers, um eben nicht nur die Hacken treibend am Pferd zu haben und die Zügel nicht als Haltegriff für die Hände zu verstehen. Die Zügel haben eine wichtige Führungsfunktion im Umgang mit dem Pferd beim Reiten. Das sollte man sich gedanklich vergegenwärtigen. Das erklärt das Training mit der Ausbildung der Möglichkeiten der feinen Dosierung des Einsatzes der Reithilfen. Auch darin besteht für mich das Pferdeglück.
Admin - 11:41:28 @ Pferd und Reiten | Kommentar hinzufügen