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23.11.2023

Egoismus

Jeder Mensch befasst sich naturgemäß betrachtet ganz individuell mit sich selbst, in den Gedanken, Gefühlen, der Sprache und im Verhalten, beruhend auf der Einzigartigkeit des Charakters und der Haltung. Aber als Mensch ist man nicht allein, sondern steht in Beziehungen zu anderen Menschen, in denen sich die persönliche Haltung einbezieht. Wie stark hier das individuelle Ego zum Ausdruck kommt hat Einfluss auf den Zustand der Verbindung zwischen Menschen. Egoismus in negativer Hinsicht stresst und belastet das Verhältnis, wenn nur das eigene Befinden die treibende Kraft ist, wo andere dahinter zurücktreten müssen. Das führt zur Überspannung der Toleranz und zum Bruch, wenn es um einseitige Interessen geht. In einem positiven Verhältnis gleichen sich die Interessen aus. Jeder hat seinen egoistischen Anteil in der Beziehung und es besteht Einigkeit und Gemeinsamkeit, die zusammenhält. Seinen Egoismus einzusetzen bedeutet sich selbst im gewissen Maße den anderen Egos anzugleichen, die ja auch ihre Ansprüche in der Beziehung haben. Knackpunkte, die zu Problemen werden, muss man gemeinsam klären und auflösen. Dazu ist die flexible Haltung des Egos ein wichtiger Aspekt für das Gelingen der Beilegung von Streit, bezogen auf die Einstellung in den Interessen der Personen. Egoismus lässt sich von Natur aus nicht abschalten. Damit muss man umgehen können.