16.04.2021

Gewöhnlicher Umgang

Mit Pferden umzugehen ist für die Menschen etwas Normales. Da denkt keiner groß darüber nach, weil es viele Gewohnheiten gibt, die das Zusammenspiel in der Kommunikation bestimmen. Für mich steckt beim gewöhnlichen Umgang in der Beziehung zu Pferden mehr drin. Normal ist, wenn die Absichten bei den Pferden umsetzt werden können. Warum soll man sich dann noch Gedanken machen? Ich würde nicht darüber schreiben, wenn die Konstellationen der Kommunikation normal und weniger spannend wären. Was macht die Normalität aus, was verändert sie? Wenn man hier mal nicht an den Sattel denkt, den man einem Pferd auf den Rücken schnallt, dann wird mehr als nur Normalität die Beziehung definieren. Die Aktivitäten des Lernens sind auf diese Umgangsweise ausgerichtet. Sieht man mal davon ab, ermöglicht das eine andere Art der Kommunikation. Das ist mein Interesse, an dem sich auch die Sprache des Reitens orientiert. Im Trubel der Normalität geht die Besinnung darauf unter. In der Ruhe fließt die Besinnung in die Gedanken ein. Abseits des Trubels bekommt die Sensitivität einen anderen Standpunkt zu den Empfindungen der Normalität. Das schätze ich sehr, weil es den emotionalen Horizont des Verhältnisses als Mensch zum Pferd weiter öffnet.